Kräutersegnung zu Mariä Himmelfahrt

11.08.20, 11:00
Sabine Polster
Mariä Himmelfahrt

Düsseldorf. Am 15. August feiern wir Mariä Himmelfahrt. Ein Brauch an diesem Tag ist die Kräuterweihe. Er geht auf eine Legende zurück, wonach sich bei der Öffnung des Grabs von Maria wohlriechende Blumen und Kräuter darin befanden. In vielen Gemeinden werden bis heute im Gottesdienst am 15. August (sowie am 16. August) Kräutersträuße gesegnet. 

Beim Binden der Kräutersträuße gibt es einiges zu beachten. Die Zahl der Kräuter soll „magisch“ sein, mindestens sieben Kräuter müssen die Bastler also sammeln. Aber auch neun (drei mal drei), zwölf (für die Apostel) oder gar 77 sind möglich. In der Regel werden sieben verschiedene Kräuter zu einem Strauß zusammengebunden, sie verdeutlichen zum einen die sieben Sakramente und zum anderen die sieben Schmerzen Mariens. Zusätzlich zu den Kräutern werden Getreidehalme verwendet. Dadurch kommt einerseits das Bild der Vergänglichkeit alles Irdischen zum Ausdruck („Das Weizenkorn muss sterben...“), anderseits die Bitte um das tägliche Brot.

Nach der Weihe finden die Buschen ihren Platz im Haus. Fast jede einzelne Pflanze hat eine bestimmte Bedeutung: Die Mitte bilden Rose (Maria) und Lilie (Josef). Rosmarin soll zum guten Schlaf verhelfen, Salbei zu Wohlstand, Weisheit und Erfolg. Wermut verspricht Kraft, Mut und Schutz, Minze Gesundheit. Arnika schützt gegen Feuer und Hagel. Für Glück und Liebe steht die Kamille, Getreide für das tägliche Brot. Außerdem schmücken Wilde Möhre, Basilikum und Spitzwegerich den Strauß.

Der Ursprung des Hochfestes Mariä Himmelfahrt liegt im siebten Jahrhundert. Ausgangspunkt sind die Legenden über das leere Grab Mariens. In der Bibel sind hingegen nur Andeutungen über eine leibliche Aufnahme Marias in den Himmel zu finden. Papst Pius XII. erhob die Lehre von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel im Jahr 1950 zum Dogma, also zum verbindlichen Glaubensinhalt.

Himmelfahrt bedeutet, dass Maria nach Beendigung ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Sie ist das Bild des erlösten Menschen. Das erklärt auch, dass es keine Reliquien von Maria gibt. Generell finden sich in der Bibel nicht viele Informationen über die Mutter Jesu, auch wenn Maria zu den bekanntesten Personen der Heiligen Schrift zählt.

Gottesdienste mit Kräutersegnung

Benrath/Urdenbach. Anlässlich des Hochfestes Mariä Himmelfahrt werden in den Vorabendmessen am Samstag, 15. August, um 17 und 18.15 Uhr in Herz Jesu, Urdenbacher Allee 113, sowie in den Sonntagsmessen am 16. August um 8.30 und 11 Uhr in St. Cäcilia, Hauptstraße 12, die Messen mit Kräutersegnung feiern. Die Werkstatt für angepasste Arbeit wird wieder Kräutersträuße herstellen und diese sind gegen eine Spende vor der Messe erhältlich.

Eller. Zum Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel findet am Samstag, 15. August, um 17.30 Uhr ein Hochamt in St. Gertrud, Gertrudisplatz, statt. Frauen von der kfd St. Gertrud binden Kräutersträußchen, die nach dem Gottesdienst verteilt werden sollen.

Gerresheim/Hubbelrath. In den Kirchen der Gemeinde St. Margareta finden die Kräutersegnungen am Samstag, 15. August, um 18 Uhr in St. Viktor, Am Neuenhof 3, und um 18.15 Uhr in St. Margareta am Gerricusplatz statt. Die Gläubigen sind eingeladen, Kräuter von zu Hause mitzubringen, die dann gesegnet werden.

Derendorf. Eine Andacht zu Mariä Himmelfahrt mit Kräutersegnung findet am Sonntag, 16. August, um 15 Uhr im Pfarrgarten, Barbarastraße 9, oder bei schlechtem Wetter in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit, Jülicher Straße 50, statt.