Apollinariswoche mit Vesper und Lichtfeier

13.07.21, 11:00
Sabine Polster
Apollinaris-Vesper 2020, Entzünden der Kerze (c) Foto: Sabine Polster

Düsseldorf. In der Basilika St. Lambertus liegen in einem Schrein die Reliquien des heiligen Apollinaris, der seit 1394 als Schutzpatron der Stadt Düsseldorf verehrt wird. Seinen Gedenktag am 23. Juli feiert die Katholische Kirche in Düsseldorf normalerweise mit einer Festwoche parallel zur „Größten Kirmes am Rhein“. Auch in diesem Jahr wird die Apollinaris-Woche, die ursprünglich vom 18. bis 25. Juli geplant war, wegen der Corona-Pandemie anders begangen. 

Zu Beginn der Woche wird zum Auftakt der Apollinaris-Oktav am nächsten Sonntag, 18. Juli, um 10.30 Uhr ein Hochamt für den St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf 1316 gefeiert. Der Stiftschor singt die Deutsche Messe von Franz Schubert. Aufgrund der Corona-Bestimmungen ist diese Heilige Messe allein den Schützen vorbehalten.

Die festliche Vesper zu Ehren des Stadtpatrons St. Apollinaris findet am Mittwoch, 21. Juli, um 18.30 Uhr in der Basilika St. Lambertus, Stiftsplatz, statt. Aufgrund der derzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln ist die Besucherzahl für die Basilika begrenzt und die Feier daher nicht öffentlich. 

Im Rahmen der Vesper entzündet Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am Apollinaris-Schrein eine Kerze für die Stadt. Das Ensemble Voces Lamberti gestaltet diesen Gottesdienst zusammen mit Waldemar Jankus (Trompete) und Alexander Niehues (Leitung und Orgel) mit den Psalmen und Cantica der Vesper sowie mit Vokalwerken aus England.

Im Anschluss an den Wortgottesdienst wird Karin Kortmann, die stellvertretende Vorsitzende des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, in der Kirche einen Vortrag halten zum Thema „Synodaler Weg. Eine Chance für Kirche und Gesellschaft“. Die Vesper können Interessierte im Livestream ab 18.30 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Katholischen Kirche in Düsseldorf mitverfolgen.  

Das Festhochamt zu Ehren des heiligen Apollinaris wird am Donnerstag, 22. Juli, um 19 Uhr gefeiert. Der Stiftschor singt die Missa brevis in B von Christopher Tambling mit Waldemar Jankus (Trompete). Professor Jürgen Kursawa (Orgel) und Alexander Niehues (Leitung).

Die Lichtfeier findet am Samstag, 24. Juli, um 11 Uhr in der Basilika St. Lambertus statt. In diesem Gottesdienst überreicht Stadtdechant Pfarrer Frank Heidkamp den Vertretern der Pfarrgemeinden für jedes Gotteshaus in ihrem Seelsorgebereich eine Apollinariskerze. Diese Kerze soll am Sonntag, 25. Juli, in allen Gottesdiensten brennen. Ebenso wird der Stadtdechant wieder das "Gebet für Düsseldorf" überreichen, dass am Apollinaris-Sonntag in allen Gottesdiensten anstelle der Fürbitten gesprochen wird. Das „Gebet für Düsseldorf“ wird dann ebenfalls auf dem YouTube-Kanal der Katholischen Kirche in Düsseldorf zu sehen sein. 

Den Abschluss der Apollinaris-Oktav bildet das Hochfest des heiligen Apollinaris am Sonntag, 25. Juli, mit dem Festhochamt um 17 Uhr in der Lambertus-Basilika. Der Stiftschor singt die Missa Princeps Pacis von William Lloyd Webber mit Josef Luy (Orgel) und Alexander Niehues (Leitung).

 

Düsseldorfs Stadtpatron

Der Düsseldorfer Stadtpatron St. Apollinaris stammte aus Antiochia, war Bischof von Ravenna und starb 150 n. Chr. als Märtyrer. Auch unter Folter blieb er seinem christlichen Glauben treu. Um sein Leben und seine Reliquie ranken sich zahlreiche Legenden. In einigen Legenden wird auch von Wundern berichtet, die der heilige Apollinaris vollbracht haben soll. So habe er ein totes Mädchen wieder zum Leben erweckt, einen Blinden sehend und einen Stummen sprechend gemacht. Ebenfalls soll er einen Aussätzigen geheilt haben.

Ebenfalls legendär sind die Geschichten, die von seinen sterblichen Überresten handeln. So bringt 1164 der Erzbischof von Köln Rainald von Dassel per Schiff die Reliquien der heiligen drei Könige von Mailand nach Köln. Mit an Bord ist auch die Reliquie des heiligen Apollinaris. Bei Remagen stoppt das Schiff aus ungeklärter Ursache und kann erst wieder weiterfahren als die Apollinarisreliquie abgeladen wurde. Remagen wurde daraufhin ein großer Wallfahrtsort. In Remagen befindet sich bis heute noch das Haupt des Heiligen.

Die Reliquien des heiligen Apollinaris führte Herzog Wilhelm I. nach einem Überfall auf Remagen 1383 als Siegesbeute nach Düsseldorf. Aufbewahrt werden die Gebeine im Apollinaris-Schrein in der Basilika St. Lambertus am Stiftsplatz. Für 1392 ist eine feierliche Prozession mit den Gebeinen des Heiligen in Düsseldorf nachweisbar. Die guten Beziehungen des Jülisch-Bergischen Herzogs zum Papst führten dazu, dass – nach uralter mündlicher Tradition – Bonifaz IX. 1394 die Reliquien den Düsseldorfern zusprach und Apollinaris zum Stadtpatron Düsseldorfs wurde. Seinen Gedenktag am 23. Juli feiert das katholische Düsseldorf normalerweise jedes Jahr mit einer Festwoche.

Der heilige Apollinaris ist neben Düsseldorf auch Stadtpatron von Ravenna und Remagen. Er gilt als Schutzheiliger des Weines und Wassers und wird bei Kopfleiden, Epilepsie, Gallen- und Nierensteinen, Geschlechtskrankheiten und Gicht angerufen.