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Das Sakrament der Taufe

Warum taufen?

„Wie neu geboren“ fühlt sich, wer nach anstrengendem Tun ein Bad genommen hat. Erfrischt, befreit, mit neuem Elan versehen...

Das Christsein beginnt mit einem Bad, dem Bad der Taufe. Dieses Bad ist äußeres Zeichen einer inneren Erneuerung. Hier wird der Mensch – wie es Jesus nach dem Johannesevangelium sagt – „von neuem geboren“. In der physischen Geburt hat er als Glied der einen Menschheit das Licht der Welt erblickt. In sie ist er hineingeboren und damit auch in das, was sie von Anfang an und immer wieder prägt. Zum Erbe, das ihm damit zu Eigen wird, gehört auch die Abwendung von Gott und den von ihm geschenkten Lebensmöglichkeiten. Nur in und durch Jesus Christus wurde diese Prägung überwunden und in seinem Tod und seiner Auferstehung allen zugänglich gemacht.

In der Taufe wird ein Mensch in die Gemeinschaft mit diesem neuen Menschen hineingeboren. Er erhält in Christus Anteil am Leben des dreifaltigen Gottes, damit er im Sinne des Schöpfers leben und im Tod zu vollendetem Leben gelangen kann. Er wird damit Glied der Kirche, in der diese Beziehung gemeinsam gelebt, intensiviert und immer wieder erneuert wird. Der Mensch wird „von neuem geboren ... aus Wasser und Geist“ (Joh 3,3.5).

Wer als Erwachsener zum Glauben an Jesus Christus als den Erlöser der Welt und das Ziel aller Wege gefunden hat, bittet selber um die Taufe und wird durch sie in die Gemeinschaft mit Christus in der Kirche aufgenommen.

Eltern sind bemüht, ihrem Kind weiterzugeben, was ihnen selber wichtig ist. Wenn sie im Glauben wissen, dass ihnen in Jesus Christus der Schöpfer alles Lebens selber nahe gekommen ist, werden sie die Beziehung zu ihm auch ihrem Kind weitergeben wollen. Sie nehmen es hinein in die Gemeinschaft der Kirche, in der sie diese Nähe immer wieder erfahren; sie lassen ihr Kind taufen.

An vier Wegstationen im Kirchenraum findet die Tauffeier statt:

Am Eingang der Kirche

  • fragt der Taufende zunächst nach dem Willen der Eltern und nach ihrer Bereitschaft, das Kind im Glauben zu erziehen.
  • Paten unterstützen die Eltern. Sie werden deshalb hier ebenso gefragt.

Am Ort der Wortverkündigung, dem Ambo,

  • schließen sich Lesung und Predigt an; der Glaube braucht das deutende Gotteswort.
  • Priester / Diakon und Eltern und Paten bezeichnen das Kind mit dem Kreuzzeichen, dem Erkennungszeichen der christlichen Gemeinde, die es aufnehmen will.
  • Die Heiligen werden um ihre Fürsprache angerufen, und Gott wird gebeten, das Kind von allem Einfluss des Bösen zu befreien.

Am Taufbrunnen

  • wird dankbar vor Gott in Erinnerung gerufen, wie er in der Geschichte im Zeichen des Wassers an Menschen gehandelt hat; er wird gebeten, das Wasser jetzt wieder zum wirksamen Symbol seiner rettenden Zuwendung zu machen.
  • Ein erwachsener Taufbewerber wird nun nach seinem Glauben gefragt; Eltern und Paten eines Kindes bekennen ihren eigenen Glauben: Sie stimmen dem Glaubensbekenntnis der Kirche zu und widersagen dem Bösen.
  • Der Täufling wird im Auftrag Christi mit dem geweihten Wasser übergossen bzw. darin eingetaucht. Die körperlich spürbare Reinigung und Belebung ist äußeres Zeichen einer inneren Veränderung: Christus nimmt diesen Menschen in seine Arme und führt ihn hinein in die Lebensgemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott. Neue, andere Lebensmöglichkeiten sind eröffnet „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
  • Das Kind wird mit Chrisam, duftendem, vom Bischof geweihtem Öl, gesalbt: Von Gottes Wirkmacht, die in Jesus gehandelt hat, ist auch dieses Kind jetzt erfüllt. Der Erwachsene empfängt mit diesem Chrisam nach der Taufe das Sakrament der Firmung.
  • Ein weißes Taufkleid wird angelegt: Der auferstandene Christus hat diesen Menschen wie ein Gewand umhüllt.
  • Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet: Christus, das Licht der Welt, hat den Neugetauften erleuchtet; sein Licht soll er weitertragen.
  • Der Taufende kann nun Ohren und Mund des getauften Kindes berühren und ihm mit dem Jesus-Wort „Effata“ (Öffne dich) Offenheit für Gottes Wort erbitten.

Am Altar, dort, wo die Aufnahme in die Kirche einmal für das Kind im Empfang der Eucharistie zum Abschluss kommen wird, schließt die Feier mit dem Vaterunser und mit dem Segen. Ein neugetaufter und gefirmter Erwachsener nimmt jetzt zum ersten Mal voll an der Eucharistiefeier der Gemeinde teil.

Ein Kind aus seiner Gemeinde zu taufen ist vorrangig Aufgabe des zuständigen Pfarrers. Die Taufe kann aber in Absprache mit ihm auch von einem anderen Priester oder von einem Diakon gespendet werden.

Nur im Notfall kann jeder gültig taufen.

Jede Kirche einer Gemeinde hat einen Taufbrunnen. In der Regel findet eine Taufe in der Kirche statt, in deren Gemeindebezirk die Eltern ihre Wohnung haben.In manchen Pfarreien gibt es feste Termine - häufig ein bestimmter Sonntagnachmittag im Monat -, an denen gemeinsame Tauffeiern für alle angemeldeten Kinder stattfinden.

Weil die Taufe ja in die Kirche eingliedert, ist es angebracht, dass eine größere Taufgemeinde zusammenkommt. Eine solche größere Feier ist auch leichter festlich zu gestalten.

Die Taufe ist ein Geschenk Gottes, vermittelt durch die Kirche, für das es nie zu früh ist.

Es ist sinnvoll, bald nach der Geburt mit der Vorbereitung zu beginnen und das Kind zur Taufe anzumelden. Wenn das nicht geschehen ist, gilt: Es ist nie zu spät für die Taufe.

Um Ihr Kind zur Taufe anzumelden, wenden Sie sich bitte an Ihre Pfarrei.

Dabei sind folgende Unterlagen notwendig:

  • Geburtsbescheinigung für religiöse Zwecke (erhältlich beim Standesamt des Geburtsorts des Täuflings)
  • Stammbuch.

Sie werden zu einem Taufgespräch eingeladen, bei dem auch die Feier selber gemeinsam vorbereitet wird. Bei der Anmeldung zur Taufe sollten Sie wissen, wer Pate des Taufkindes wird. Der Taufpate muss römisch-katholisch, mindestens 16 Jahre alt und gefirmt sein. Ein evangelischer Christ kann neben einem katholischen Paten als Taufzeuge mitwirken. Für die Taufe notwendig sind ein weißes Taufkleid für das Kind und eine Taufkerze.

Erwachsene bitten für sich selbst um die Taufe. Das Hineinwachsen in den Glauben und in das Leben der Kirche geht bei ihnen in einer längeren Vorbereitungszeit, dem Katechumenat, der Taufe voraus.

Die drei Eingliederungssakramente Taufe, Firmung und Eucharistie empfangen sie in der Regel in der Osternacht. Die folgende Internetseite informiert über alles Wissenswerte auf dem Weg zum Christsein in der katholischen Kirche: www.katechumenat.de.

Vor der Taufe fragen Eltern sich, wer die Patenschaft für ihr Kind übernehmen könnte.

Oft nehmen Geschwister oder Freunde des Paares dieses Amt an. Die meisten Eltern wählen zwei Paten für ihr Kind aus. Nach kirchlichem Recht sollte es mindestens einen Taufpaten geben, höchstens aber zwei. Einer der Paten muss katholisch sein, das heißt, er muss getauft sein, gefirmt und einer katholischen Gemeinde angehören. Das Mindestalter ist 16 Jahre. Ein einziger Pate genügt, der diese Voraussetzungen mitbringt. Ein evangelischer Christ kann darüber hinaus als Taufzeuge zugelassen werden.  

Es ist gut, einem Kind Paten an die Seite zu stellen. Denn es braucht Menschen, die es auf seinem Lebens- und Glaubensweg begleiten. Paten können für Jugendliche insbesondere in der Pubertät wichtige Bezugspersonen werden, da sie mit mehr Abstand auf die Probleme zwischen Eltern und Kind schauen können. Dazu gehört natürlich ein regelmäßiger Kontakt zum Patenkind. Auch wenn die Familie in einer tiefen Krise steckt, etwa bei einer drohenden Trennung der Eltern, können Paten dem Kind helfend und unterstützend zur Seite stehen.

Paten benötigen eine Patenbescheinigung, die besagt, dass sie aktuell Mitglied der katholischen Kirche sind. Die Patenbescheinigung stellt die Gemeinde aus, in deren Bereich man aktuell wohnt. In der Regel geschieht dies schnell und unkompliziert. Sie ist nicht mit einer Taufbescheinigung zu verwechseln.

Wer nicht weiß, zu welcher Gemeinde er aktuell gehört, kann hier danach suchen:
https://mewe.bistum-mainz.de/pfarreifinder/Default.aspx
Einfach Orts- und Straßennamen eingeben und man erhält die Kontaktdaten der zuständigen Gemeinde.

Wichtig ist auch zu wissen: Paten können nicht abgesetzt werden, etwa nach einem Streit mit den Eltern. Der Diakon/Priester kann den Paten nicht aus dem Taufregister streichen, denn er hat mit seiner Unterschrift die Taufe bekundet. Paten sollten deshalb sorgfältig ausgesucht werden. Zwar besteht inzwischen nicht mehr die Fürsorgepflicht für das Patenkind nach einem frühen Tod der Eltern, aber besser als eine Zufallsbekanntschaft sind immer lange bestehende Bindungen, etwa zu Geschwistern oder langjährigen Freunden. 

Katholischer Gemeindeverband

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