Ausstellung „Verschaff mir Recht“ 

15.02.23, 10:15
Sabine Polster
Ausstellung Verschafft mir Recht

Flingern/Düsseltal. Die Katholische Kirche in Flingern/Düsseltal zeigt ab Aschermittwoch, 22. Februar, zusammen mit dem ASG-Bildungsforum die Ausstellung „Verschaff mir Recht – Kriminalisierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender und die katholische Kirche“. In über 70 Ländern der Welt sind gleichgeschlechtliche Handlungen derzeit strafbar, in vielen dieser Länder hat die katholische Kirche einen großen Einfluss auf Politik und Gesellschaft. Die Strafen reichen von Geldstraßfen über mehrjährigen Haftstrafen bis hin zur Todesstrafe. In der Ausstellung „Verschaff mir Recht“ berichten LGBT-Katholik*innen von ihrer Kriminalisierung durch Staat und Kirche in ihren Heimatländern. Dort werden sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Genderidentität wie Verbrecher behandelt, oder müssen versteckt und in Angst leben. Ein glückliches und normales Leben ist für sie dadurch fast unmöglich. 

Eröffnung ist am Sonntag, 26. Februar

Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 26. Februar, um 20 Uhr in der Liebfrauenkirche an der Degerstraße 27. Dr. Michael Brinkschröder von der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) wird in die Ausstellung einführen. Danach wandert die Ausstellung bis zum Karfreitag durch die drei Kirchen in Flingern und Düsseltal und kann vor und nach den Gottesdiensten besucht werden: vom 22. Februar bis 10. März Liebfrauenkirche, Degerstraße 27; 11. bis 24. März Elisabethkirche, Vinzenzplatz, und 25. März bis 7. April,  Pauluskirche, Paulusplatz. Die Gottesdienstzeiten gibt es hier. 

Ergreifende Ausstellung

„Mich hat die Ausstellung, auf welche ich in der Citykirche am Jesuitenplatz in Koblenz aufmerksam wurde, sehr bewegt. Mein Mann und meine Kinder ebenfalls - wir waren sehr ergriffen und haben mit großem Interesse und auch Entsetzen jedes Einzelschicksal gelesen. Es war mir ein Anliegen, diese Ausstellung in unsere Gemeinde nach Düsseldorf zu bringen um aufzuzeigen, welches Leid gläubige und engagierte LGBT-Menschen durch Kirche und Staat in den verschiedenen Ländern noch immer erfahren“, sagt Sophia Simons von der Arbeitsgruppe des Pfarrgemeinderates „Love around Flingern“. 

Gemeinde positioniert sich klar 

Seit gut einem Jahr hängen Regenbogenfahnen vor den Kirchen mit der Aufschrift „solidarisch, vielfältig, offen“, mit denen sich die Gemeinde klar positioniert. „Der gleiche Zugang zum Recht ist notwendig, damit national und international Menschenrechte geschützt werden. Dieser ist besonders wichtig für Personen und Gruppen, die von Diskriminierung bedroht sind und unserer Unterstützung bedürfen“, beschreibt Ansgar Völker seine Motivation, in dieser Arbeitsgruppe mitzuarbeiten.

Überholte Sexualethik

Auch Pfarrvikar Benedikt Bünnagel ist es ein Herzensanliegen, durch Information zur Aufklärung beizutragen: „Es gehört zur bedrückenden Realität in der Welt, dass die katholische Kirche mit ihrer überholten Sexualethik das Thema mit Angst besetzt und Menschen verletzt und ausgrenzt. Was wäre das für ein Segen, wenn sie zum Beispiel durch eine klare grundlegende Überarbeitung der Sexualmoral all den homophoben Gewaltausbrüchen den religiösen Nährboden entziehen würde.“ 

 

Handout zur Ausstellung