Gedenkgang zum Novemberpogrom

04.11.25, 12:00
Sabine Polster
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Düsseldorf. Was passierte während des Angriffs auf Auguste Leven? Wie fühlte sich der junge Lutz Brasch nach dem Überfall? Und wer waren diejenigen, die angriffen, zerstörten und plünderten? Diesen und weiteren Fragen stellen sich junge Menschen beim diesjährigen Gedenkgang zum Novemberpogrom 1938. Er findet am Montag, 10. November, um 17.30 Uhr in den Stadtteilen Eller und Lierenfeld statt. 

Rund 160 Schülerinnen und Schüler berichten von den Schicksalen

Das Team der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf organisiert und begleitet auch in diesem Jahr die Veranstaltung, bei der die Erinnerung an die Ereignisse vom 9. und 10. November 1938 wachgehalten wird. Rund 160 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Bernburger Straße, des Lore-Lorentz-Berufskollegs, der Volker-Rosin-Grundschule, der Schule am Eller Forst sowie der Dieter-Forte-Gesamtschule haben sich intensiv mit dem Leben der jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner in Eller und Lierenfeld befasst. Sie berichten an den historischen Orten von deren Schicksalen und beleuchten die dramatischen Geschehnisse des Pogroms. 

Schaufenster in Erinnerung an die jüdischen  Bewohnerinnen und Bewohner 

Als deutliches Zeichen des Gedenkens gestalten die Schülerinnen und Schüler an fünf historischen Wohn- und Geschäftsorten entlang der Gumbertstraße und der Reisholzer Straße Schaufenster in Erinnerung an die jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn. Diese individuellen Perspektiven sollen aufmerksam machen, zum Stehen bleiben und Nachdenken anregen – auch nach dem Gedenkgang. Gerahmt werden die Installationen von kurzen biografischen Texten und historischem Kontext designt vom Gestalter Paul Seibel. So können Passantinnen und Passanten auch nach dem 10. November die Installation eigenständig zu einem Rundgang verknüpfen. Dank der Unterstützung der Eigentümerinnen und Eigentümer sind diese Installationen bis zum 23. November zu sehen. 

Alle Interessierten sind eingeladen

Der Gedenkgang startet um 17.30 Uhr an der Gumbertstraße 173, dem Infopoint IndividuEller. Im Anschluss beginnt um 19 Uhr der ökumenische Gedenkgottesdienst in der Kirche St. Michael, Posener Straße 1. Alle Interessierten sind zum Gedenken eingeladen und so gemeinsam ein Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit zu setzen. 

Info

Die Veranstaltung wird organisiert vom Arbeitskreis Gedenken 9. November, dem folgende Institutionen angehören: Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Evangelischer Kirchenkreis Düsseldorf, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. in Düsseldorf, Katholische Kirche in Düsseldorf, Evangelische Studierenden-Gemeinde (ESG) und Katholische Hochschulgemeinde (KHG).